Sonntag, 30. März 2008

Bio-Lebensmittel

Was ist dran, wenn »Bio« drauf steht?


Immer mehr Bio-Supermärkte, Bio-Lebensmittel nun auch in den Discountern, zudem noch die Marken der traditionellen Anbauverbände, die es zum Beispiel im Bioladen gibt: Im Bio-Dschungel lässt sich leicht der Überblick verlieren.Über 45.000 Produkte tragen mittlerweile das staatliche Öko-Kennzeichen, das im September 2001 eingeführt wurde. Grund genug, mal bei Matthias Wolfschmidt von der Verbrauchschutzorganisation Foodwatch nachzufragen, was dran ist, wenn »Bio« drauf steht.

Herr Wolfschmidt, woran können sich Verbraucher orientieren, was wirklich Bio ist und was nicht?

Alle Lebensmittel, die als »Bio« oder »Öko« vermarktet werden, müssen die Anforderungen und Kontrollen der Öko-Landbau-Verordnung der Europäischen Union erfüllen. Trägt ein Produkt das sechseckige Bio-Siegel, haben Sie also die Garantie, zumindest eine Bio-Basisqualität zu erhalten. Traditionelle Anbauverbände wie etwa Demeter, Bioland und Naturland gehen in ihren Anforderungen noch über die EU-Verordnung hinaus.

Und was ist mit Bio-Ware aus dem Discounter?

Egal, ob im Reformhaus oder im Discounter: Steht das staatliche Bio-Siegel auf dem Etikett, wurde hier mindestens die Öko-Landbau-Verordnung eingehalten. Denn der Begriff »bio« ist bei Lebensmitteln gesetzlich geschützt. Nicht geschützt sind dagegen Bezeichnungen wie zum Beispiel »natürlich«. Die verwirren den Verbraucher nur.

Wie könnte der Markt noch überschaubarer werden?

Mit mehr Transparenz. Bio-Produkte kommen mittlerweile aus aller Herren Länder. Als Konsument möchte ich aber wissen, wo die Kuh stand, die meine Trinkmilch gemacht hat. Außerdem nimmt auch der Verarbeitungsgrad der Bio-Produkte zu: Es gibt immer mehr zusammengesetzte Produkte in Bio-Qualität. Zum Beispiel Bio-Pizza: Der Verbraucher kann nicht erkennen, woher das Getreide für den Teig kommt und woher die einzelnen Zutaten für den Belag sind. Auch über die Nährwerte erfährt er viel zu wenig. Bio-Produkte sind da nicht besser deklariert als herkömmliche Ware.
Wie könnte die Kennzeichnung verbessert werden?

Zumindest die Herkunftsorte der Hauptzutaten sollten die Hersteller nennen. Dazu sind sie bisher aber nicht verpflichtet. Leider bleibt das auch mit dem neuen Bio-Siegel so, das 2009 kommt.* Was die Nährwertinformationen betrifft, könnte die Bio-Branche mit gutem Beispiel vorangehen und die Nährwerte von sich aus konsumentenfreundlich deklarieren, zum Beispiel nach dem Vorbild der britischen Ampelkennzeichung. Ein weiteres Qualitätskriterium wäre ein Siegel, das zusatzstofffreie Lebensmittel auszeichnet. Gerade die vielen neuen Bio-Fertigprodukte enthalten nämlich eine ganze Reihe von Zusatzstoffen und Aromen.

Apropos Nährwerte: Man könnte ja meinen, mit einer Bio-Pizza oder mit Bio-Gummibärchen tut man sich etwas Gutes?

Das ist ein verbreiteter Irrtum. Das Öko-Siegel steht für eine umwelt- und tierschonende Erzeugung der Zutaten, besonders gesund müssen die daraus hergestellten Lebensmittel aber nicht sein. Bio-Süßigkeiten haben genauso viel Zucker und Zitronensäure und die gleichen Folgen für Zahngesundheit und Körpergewicht wie die ohne Siegel. Vom Fettgehalt und von der Kalorienzahl her ist es weitgehend egal, ob ich eine Bio-Pizza oder eine herkömmliche Pizza esse.

Wie viel Bio steckt überhaupt noch in Bio-Fertigprodukten?

Die Öko-Verordnung regelt nur die Erzeugung der Rohstoffe, nicht aber die einzelnen Produktionsschritte. Das heißt, der Energie- und Maschineneinsatz bei der Verarbeitung ist der Gleiche, egal, ob Bio-Ware oder nicht. Zum Beispiel Bio-Rindergulasch aus dem Discounter: Das kostet gerade mal um die 20 Prozent mehr als ein herkömmliches Fertig-Gulasch. Der Mehrpreis ist so gering, weil die Verarbeitungs- und Transportkette die Gleiche ist. Das erklärt, warum jetzt auch die Discounter eine bestimmte Palette an Bio-Produkten haben. Sie zahlen nicht drauf, haben aber einen Imagegewinn, weil Bio gerade in ist. Da kann der kleine Bio-Laden mit seinen geringen Stückzahlen preislich oft nicht mithalten.

Heißt das, wir müssen bald auch mit einem Bio-Fleischskandal rechnen?

Bei einem Bio-Fleisch-Marktanteil von gerade mal zwei Prozent ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering. Wenn man sich aber die strukturelle Situation anschaut, gilt für die Bio-Branche das Gleiche wie für die herkömmliche Industrie: Solange amtliche Kontrollergebnisse nicht öffentlich sind und Bußgelder betrügerische Unternehmen nicht abschrecken, können die Verbraucher auch bei hundert Prozent Bio mit Gammelfleisch betrogen werden. So wie die dürftigen Angaben auf der Bio-Fertigpizza wird die Bio-Branche insgesamt für den Verbraucher immer undurchschaubarer. Je komplexer die Warenströme, desto wichtiger wird Transparenz, weil die Unternehmen aus eigenem Interesse Fehler verhindern möchten. Werden Pestizid-Rückstände bei Bio-Obst und -Gemüse oder Acrylamid in Bio-Chips aufgedeckt, muss die Branche reagieren, um ihren guten Ruf nicht aufs Spiel zu setzen.
Inzwischen gibt es bei uns auch Bio-Erdbeeren oder Bio-Spargel im Winter zu kaufen. Entspricht das denn überhaupt noch dem ursprünglichen Bio-Gedanken von frischer, unverfälschter Ware, möglichst vom Bauern aus der Region?

Bio-Erdbeeren im Winter widersprechen auf den ersten Blick unserer Vorstellung, was ökologische Landwirtschaft ist. Denken wir etwa an den CO2-Ausstoß beim Transport. Und doch kann es sein, dass die Anbaubedingungen im Herkunftsland, also Boden, Wasser, Klima und Erträge, den Transportaufwand wieder wettmachen können, weil die Produzenten dort ohne Treibhaus auskommen. Wenn die Ware dann noch mit dem Schiff transportiert wird, kann sie in Punkto Klimabilanz und Preis sogar günstiger abschneiden als ein hiesiges Produkt. Bio aus dem fernen Ausland muss also nicht grundsätzlich schlechter sein.



* Die neue EU-Öko-Verordnung 2009:

Geplant ist ein einheitliches Bio-Siegel, das in ganz Europa Gültigkeit hat. Das deutsche Siegel bleibt aber bestehen. Das neue Siegel garantiert den gleichen Mindeststandard für Bio-Lebensmittel wie das deutsche Siegel. Wie es genau aussehen wird, steht noch nicht fest. Was anders wird: Regeln für ökologische Aquakulturen, Wein und Hefen werden aufgenommen. Was Zusatzstoffe und Aromen betrifft, bleiben die jetzt geltenden Bestimmungen voraussichtlich weitgehend erhalten.

SOMMERZEIT

Uhren vorstellen nicht vergessen


In der Nacht zum Sonntag (30. März 2008) beginnt die Sommerzeit. Um Punkt 2 Uhr springen dann die Zeiger aller Funkuhren auf 3 Uhr vor. Damit ist dies die kürzeste Nacht des Jahres.

Die halbjährliche Umstellung der Uhren wurde mit der Ölkrise 1973 zunächst in Frankreich eingeführt, um die Tageshelligkeit besser auszunutzen und Energie zu sparen. Seit 1980 stellt auch Deutschland jeweils am letzten Wochenende im März die Uhren von der normalen Mitteleuropäischen Zeit (MEZ) auf die Sommerzeit um.

Seit Mitte der 90er Jahre gibt es die Sommerzeit in allen EU-Mitgliedsstaaten. Seitdem dauert die Sommerzeit in Deutschland einen Monat länger: Sie fängt am letzten Sonntag im März um 2 Uhr MEZ an und geht nicht mehr bis September, sondern bis zum letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr MESZ (Mitteleuropäische Sommerzeit). Dieses Jahr fällt dies auf den 26. Oktober 2008.

Samstag, 22. März 2008

So teuer ist Ostern 2008!

BUH,BUH

Der Einkauf für das Oster-Wochenende ist in diesem Jahr besonders teuer! Die Preise für viele Lebensmittel sind so stark gestiegen wie noch nie.

Süßigkeiten, Backzutaten, Fleisch und alkoholische Getränke kosten zum Teil über zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Artikel Preis Teuerung*
Mehl (1 kg) 55 Cent + 40,0 %
10 Eier 1,51 Euro+ 17,1 %
Hähnchenschnitzel (1 kg)7,15 Euro+ 11,5 %
Champagner13,99 Euro + 11,1 %
Schoko-Hase (200 g)1,09 Euro+ 10 %
Weißwein Pinot Grigio3,29 Euro+ 10 %
Oster-Mischbeutel (225 g)1,19 Euro+ 9,0 %
Schweinebraten (1 kg)4,97 Euro+ 6,2 %
Osterfiguren im Beutel (100 g)69 Cent+ 6,0 %
gepulte Krabben (1 kg)60 Euro+ 6,0 %
Eierlikör3,99 Euro+ 5,0 %
Ein Trost: Die Preise für Lammkeule (11,50 bis 14 Euro pro Kilo), Räucherlachs (2,59 Euro für 200 Gramm) und viele Fischarten sind stabil geblieben.

Warum auch nicht irgendwann haben die Leute gar kein Geld mehr in der Tasche und damit ist bestimmt jedem geholfen.

Donnerstag, 20. März 2008

Mensch, was tust du uns an?


Elefanten, die wegen des Elfenbeins abgeschlachtet werden. Delfine, die in den Fangnetzen der Weltmeere qualvoll sterben: Ob in Afrika, Asien oder Neuseeland – das Leid der Tiere kennt keine Grenzen.

Für Elfenbein gejagt

Zwei Pfeile stecken im Schädel dieser Elefantendame. Wilderer wollten sie in einem Nationalpark in Kenia töten – wegen des kostbaren Elfenbeins.

Die Elefantin überlebte dank einer Notoperation, ihre wertvollen Stoßzähne hatten die Plünderer schon abgesägt.

Vor 25 Jahren gab es in Afrika noch 1,2 Millionen Exemplare dieser Art. Heute sind es nicht einmal 69 0000 – knapp die Hälfte.

Kriegstreiber finanzieren mit dem Elfenbeinhandel (seit 1990 verboten) Waffen und Bomben. Erst sterben Elefanten, dann Menschen.

Zwei blutende Maui-Delfine liegen auf dem Deck eines neuseeländischen Bootes. Sie verendeten in den engmaschigen Netzen, mit denen die Fischindustrie weltweit die Meere ausbeutet.

300 000 Delfine und Kleinwale sterben so jährlich. Tierschützer befürchten, dass es die Maui-Art nicht mehr lange gibt.

Nur vor derNordküste Neuseelands besteht noch eine kleine Population mit 2000 Exemplaren.